Wirtschaft im Norwegen-Lexikon

Norwegen zählte bis weit in das 20. Jahrhundert hinein zu den ärmsten Ländern Europas. Das mag man heute gar nicht mehr glauben. Gilt doch der norwegische Lebensstandard als einer der höchsten der Welt. Der beispiellose wirtschaftliche Aufstieg Norwegens begann mit der Entdeckung der ersten Erdöllagerstätten im Oktober 1966. Praktisch mit der Erschließung des Ekofisk-Erdölfeldes in der Nordsee gelangte Norwegen in wenigen Jahren zu einem vorher nicht für möglich gehaltenen Wohlstand. Norwegen zahlte alle Auslandsschulden zurück und legte bis zum Jahr 2000 einen „Krisenfond“ von 400 Milliarden Kronen zurück. Der wirtschaftliche Aufstieg des Landes beruhte vor allem darauf, dass man selbst auf das Erdöl als Energielieferant gar nicht angewiesen ist. Dank der vorhandenen Wasserkraftwerke und der intensiven Nutzung dieser alternativen Energie, 99% des eigenen Strombedarfs werden aus Wasserkraft gewonnen, kann Norwegen das geförderte Erdöl in hohem Maße exportieren. Die Erdöl- und Erdgasreserven werden noch mindestens zwanzig Jahre reichen, also eine sichere Einnahmequelle bei steigenden Rohstoffpreisen. Mit dem Rohölexport werden derzeit etwa 15% des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet. Neben der Erdölwirtschaft haben sich weitere Industriezweige in Norwegen etabliert. Wegen der billigen Energie (Wasserkraftwerke) kam es bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts zur Ansiedlung energieintensiver Produktionszweige, wie der Aluminiumherstellung und der petrochemischen Industrie. Aufgrund der seit jahrhunderten betriebenen Forstwirtschaft konnte sich auch die Zellstoff- und Papierindustrie etablieren. In den letzten Jahren entwickelte sich der Tourismus wie in den italienischen Gebieten Sizilien, Sardinien und Toskana sowie in der Türkei zu einem bedeutenden Wirtschaftssektor. Vor allem in den strukturschwachen ländlichen Gebieten und in den Gebirgsregionen wurden Strukturen geschaffen, die einen raschen Aufschwung des Tourismus mit sich brachten (Übernachtungsangebot, Skiareals, markierte Wanderwege, Schifffahrtsrouten, wie die Hurtigrouten). Tipp:Mit iSt Sprachreisen erfolgreich weiterbilden.

In diesem Artikel wird das Thema Wirtschaft behandelt. Gerne können Sie einen Kommentar hinterlassen. Weitere Artikel finden Sie unter dem entsprechenden Buchstaben.

Kommentare

Die Kommentarfunktion ist derzeit deaktiviert.


Hauptseite | Impressum